Abschied von der Kastanie


In wenigen Tagen wird die riesige Kastanie an der Alten Kate gefällt.
Das Straßenbild der Oberstraße bei der Alten Kate ist eigentlich nicht vorstellbar ohne die das Reetgebäude überragende hohe Kastanie. Das reiche grüne Laub, die Kerzen in der Blüte… Und gerade jetzt, wo es sich anschickt mit der Renovierung der Alten Kate wieder ein lohnenswerter Anblick zu werden! Allen Freunden der Alten Kate wird damit etwas sehr fehlen.
Im Bild: 7. Mai 2004 – mein Freund der Baum…
Miniermotten-, Pilz- und Virenbefall diagnostizierte der Gutachter bei unserer schönen alten Kastanie. Eine baumchirurgische Maßnahme ist bei dem fortgeschrittenen Befall nicht mehr möglich. Und bevor Schlimmeres passiert, nämlich Äste herabbrechen, wo auch Schul- und Kindergartenwege vor der Alten Kate führen oder der Straßenverkehr beeinträchtigt wird, muss der Baum abgenommen werden.
Bild: Im Schnitt zeigt sich der Schaden (4.02.2012)
Neben der vom Kreis auferlegten Genehmigungsgebühr haben wir als Kompensation zwei neue Bäume zu pflanzen. Art: Bergahorn, Rotbuche Stieleiche oder Winterlinde mit einem Stammumfang von 14-16 cm, gesund, gerade gewachsen, gut ausgebildeter Krone…(und was der Auflagen sonst noch mehr sind.)

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Dicke „Bretter“ bohren

Zwar nicht dicke Bretter jedoch noch dickere Sparren sind zu bohren in der Alten Kate. Für die Windrispenauskreuzung, die in Form von 16mm starken Rundstahl ausgeführt wird, werden die Altsparren gemäß der diagonalen Verspannung durchbohrt. Die Rundeisen werden in die Dachflächen so eingebaut, dass sie unten an den Stahlträgern des ersten Gebindes befestigt werden und mit dem oberen Ende am Gebinde des letzten Stahlträgers im Dachfirst verspannt. Alle zwischen liegenden Träger werden ebenfalls mit den Rundeisen verbunden. So bildet die Auskreuzung der beiden Dachflächen vier Diagonale.
Dazu haben wir uns einen großen Schalbohrer besorgt, lang genug um die Hozsparren im spitzen Winkel mit Löchern zu versehen. Mit einem zehn mm Bohrer wird vorgebohrt, dabei muß ein Mann darauf achten, dass die Richtung stimmt. Dann wird der große Bohrer eingespannt. Er kann durch die Vorbohrung etwas in der Richtung geführt werden und läuft deshalb nicht so schnell aus der Bahn. Mühe bereitet der Bohrmaschine diese Arbeit. Sie kann ohne sonderlichen Kraftaufwand zum Stillstand gebracht werden. Die Kunst aber ist, den Bohrer mit gleichmäßigem Vortrieb am laufen zu halten.
Mittwoch, 4.01.2012. Während die Reetdachdecker noch auf besseres Wetter warten, wird unter dem Neuen Reetdach weitergearbeitet. Die fertige, reetgedeckte Unterseite des Daches wurde von vorstehenden Reethalmen und Reetblühten befreit. Diese Arbeit erfordert einiges an nahezu artistischer Beweglichkeit. Ob auf dem höchsten Gerüst, auf schwankenden Planken oder der Leiter. Und laufend muß der Arbeitplatz weiterverlegt werden.
Bild: Florian Struck bei der Arbeit unter dem Dachfirst.

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Finanzspritze auch von der Gemeinde Oelixdorf!

Bürgermeister Heuberger besuchte die Alte Kate. Auf seinem Inspektionsgang durch den Ort schaute Jörgen Heuberger bei der Alten Kate vorbei. Bei der Besichtigung zeigte er sich beeindruckt von den Baufortschritten. Im Zusammenhang mit unserem (Alte Kate Oelixdorf e.V.) Antrag auf Bezuschussung des Projektes wurde ein positiver Bescheid gegeben. Wir werden für das Dach im Jahr 2012 genehmigte 12.000,00 Euro in Anspruch nehmen können!
Bild: Bürgermeister J. Heuberger (re.) im Gespräch mit unserem 2. Vorsitzenden H.-G. Ihme am 04.11.2011
Wir freuen uns besonders, dass unser Anliegen auch im Gemeinderat weiter zunehmende Akzeptanz und Unterstützung genießt!

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Wir zeigen Ihnen was eine Hacke ist!

Die Reeteindeckung.
Sonnabend, 3.12.2011-13.00Uhr.
Es ist so weit, der Reetdachdecker kann kommen. Alle vorbereitenden Arbeiten sind erledigt, so dass wir das sagen können. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit, wird in der nächsten Woche begonnen das Dach neu zu einzudecken.
Montag 5.012.2011-8.00Uhr.
Ideale Wetterbedingungen sehen anders aus: ein Blitzschlag am Morgen legte ein Teil der Ortschaft ins Dunkel. Auch der Himmel wollte sich nicht erhellen. Stürmische Böen und Schauer, zunächst noch mit Regen, später mit Hagel und Schnee, für kurze Momente auch mal ein Sonnenstrahl.
Unser Reetdachdeckermeister stand mit seinen Mitarbeitern pünktlich vor den Toren der Alten Kate. Man lud Dachlatten und eine Menge langer Leitern sowie Werkzeug ab. Es wurde die Wetterschutzplane gelöst und nach oben gerollt. Schon fielen die ersten der alten Dachlatten und altes Reet wurde von Dach gezogen und in den bereitstehenden Container verbracht.
Bei den ärgsten Schneeschauern wurde die Plane wieder über die Dachfläche gezogen und verankert.
Von der Traufe ausgehend wurden die neuen Sparren mit Latten beschlagen, auf denen das Reet in den nächsten Tagen geheftet wird.
Am Nachmittag bekamen wir Besuch vom Amt für Denkmalpflege. Frau von Malottky (Amt Kreis) und Herr Dr. Köster (Amt Land) besichtigten die Baustelle zusammen mit unserem Vorstand. Voll zufrieden mit den Arbeiten und den Fortschritten am Bau äußerten sie sich in der nachfolgenden Besprechung.
Im Bild v. l.: Dr. Köster, Frau v. Malottky, H.-G. Ihme und W. Broocks im Schneetreiben vor der Alten Kate.
Was nun die Hacke betrifft die wir Ihnen zeigen wollen, sie wird erkenntlich, wenn das Reetdach fertig eingedeckt ist. Eine Hacke ist ein Höhensprung im Dach. Das heißt, vor und hinter der Hacke ist die Höhe der Außenmauer zwischen Scheunenteil und Wohnteil des Gebäudes unterschiedlich, in unseren Fall um ca.25cm. Hierdurch bekommt auch das Dach einen Höhensprung (Hacke) an der Traufseite die zum First hin ausläuft.
Mittwoch, 7.12.2011.
Also schlimmer geht’s nimmer. Bei trockenem Wetter angefangen wechselten sich die trockenen Phasen mit den feuchten (prasselnder Regen) ab. Wobei die trockenen Phasen immer kürzer wurden, und die feuchten im dauerhaften Schneetreiben endeten. Bei den stärkeren Niederschlägen wurde jedesmal auch die Witterungsschutzplane heruntergezogen. Das neue Reet sollte doch trocken gehalten werden. Danach musste die Plane zum Arbeiten abermals gerafft werden. Nach dem Mittag gab unsere Dachdeckerkolonne diese Spielchen völlig durchnäßt auf. -Wie sehr haben wir uns die trockenen Wochen vom November zurückgewünscht!
Donnerstag, 8.12.2011
Klarer Himmel, Temperaturen in Plusbereich – ideales Wetter für die Reetdachdecker. Ein gutes Stück voran sind sie gekommen. Auf der Westseite wurde in mehreren Meter Höhe die volle Länge der Alten Kate der Reetbelag auf die neue Lattung genäht. Dabei wurden auch die zwei Heckschuren über den Toreinfahrten sichtbar.
Hacke? -damit wird es bei unserem Bau nichts! Da bin ich wohl einer Fehlinformation aufgesessen. Eine Hacke entsteht erst, wenn bei dem Sprung der unterschiedlichen Mauerhöhen vor und hinter der Hacke sich auch unterschiedliche Dachneigungen ergeben. Das ist bei der Alten Kate nicht der Fall; die Dachlatten wie auch das Reet laufen von vorn bis hinten über die ganzen 20m in einer Fläche durch. Also, tut mir leid, bei der Alten Kate wird es nichts mit einer Hacke.
Ich schreibe hier immer nur über die Reetdacharbeiten. Damit werde ich den Männern im Innern der Kate nicht gerecht! Da sind schließlich auch noch ständig mindestens drei Leute eifrig damit beschäftigt die nötigen Vorarbeiten für die Dachdecker auf der Ostseite des Gebäudes zu leisten. Die Stahlträger benötigen Holzauflagen im Querschnitt 6cmx12cm (damit auf diesen wiederum die Lattung genagelt werden kann). Die Holzauflagen lassen sich nicht so einfach auf die Träger legen. Die Altsparren wie auch die Altlatten sind gewachsene Hölzer. Und die beugen sich nun mal nach oben oder auch unten durch. Um die Holzauflagen einzufügen, müssen die nach unten stehenden Partien nach oben gezwungen werden! -Eine Knochenarbeit. Anschließend ist zu Bohren und zu Schrauben um die Auflagen auf dem Stahlkorsett zu fixieren.
Mittwoch, 14.12.2011
Heute wird am Dach weiter gearbeitet. Ein Mann fehlt leider, er liegt mit einer Lungenentzündung zu Bett. Von dieser Stelle aus gute Besserung! Auch für die anderen drei Männer auf dem Dach war Witterungsbedingt um 11 Uhr Schluss. So richtig scheint die Reeteindeckung nicht in Gang zu kommen. Es ist Dezember: Regen- oder Schneefälle, Sturmtiefe wechseln sich ab, und die kurzen ruhigen Phasen werden genutzt. Immerhin zur Hälfte ist die Westseite geschafft.

Innenarbeiten: Knotenpunkt am Barggerüst. An dieser Stelle mussten wir tätig werden. Der nach links oben abgehende Sparren wurde um ca. 20cm gekürzt, um ihn nicht über den First hinaus kragen zu lassen. Mit zwei Bolzen wurde er anschließend fixiert.
Freitag, 16.12.2011
…Da war’n es nur noch zwei. Die Zahl unserer Dachdecker ist bei Ihrem Einsatz auf zwei geschmolzen. Angefangen waren acht. Am zweiten Tag und weiteren Tagen wurde zu viert gearbeitet. Durch die ungesunde Witterung sind jetzt zwei Männer verblieben. Wir sind dennoch zuversichtlich, dass die beiden bis Weihnachten die Westseite der Alten Kate fertigstellen können.
Bild: Reetgarben fliegen durch die Luft.
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Freitag, 23.12.2011
Das Dach der Westseite der Alten Kate ist fertig.
Zu unserer Freude konnten die Arbeiten an diesem Dachteil trotz widrigster Umstände wie vereinbart abgeschlossen werden. Die letzten Arbeiten für die Reetdachdecker waren das Abdichten der Firstkante und der Giebelfronten mit Planen gegen Niederschläge. Dann konnten sie in die verdienten Weihnachtsfeiertage. Erst im Neuen Jahr wird bei anhaltend guter Witterung mit der Eindeckung fortgefahren werden.

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Bilder zu den letzten Arbeitsgängen


Bild 1 ) Der vom Reet befreite Nordwalm.
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Bild 2) Das Holz wird abgeladen
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Bild 3) Eine Zeichnung sagt mehr als 1000 Worte: unser Statiker erklärt ein Baudetail.
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Bild 4) Die Mauerplatte neben dem Ostwalm fertig zum Einbau.
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Bild 5) Mit Hammerschlägen werden die letzten Zentimeter der Mauerplatte eingetrieben.
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Bild 6) Ein Walmsparren wird eingefügt

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Südwalm – Restaurierung

Montag, 07. bis Freitag, 11.11.2011
Jetzt nehmen wir uns also das zur Oberstraße gelegene Walmdach vor. Als erstes galt es wiederum das Reet im Arbeitsbereich unter der Plane zu entfernen. Dann wurde der Mittelsparren vom Querbalken gelöst und nach außen abgestützt. Anschließend das Grüne Sichtbretterwerk abgenommen. Die Eichenbretter sollen wiederverwendet werden. Jetzt klafft ein meterhohes Loch quer über die ganze Hausfront! Sichtbar wurde leider auch, dass der obere Eichenbalken des mit Ziegeln ausgemauerten Fachwerks über seine ganze Länge, (ca.10,3m), wurmzerfressen ist und ausgetauscht werden muß. Aus diesem Grund wurde denn auch eine Abstützung der Wohnungsdecke von innen an die Giebelwand gebaut.
Hilfsstützen für die Gratsparren waren schon Tage vorher eingeschraubt worden. Unter diese erfolgte die weitere Abstützung mit 4m langen Drehstützen nach außen.
Der Balken mit dem dicksten Querschnitt wurden mit fünf Mann nach vorn getragen und dann unter drehen und lavieren in die Hilfskonstruktion von der Westseite her „eingefädelt“. Dieser Balken wird an der Südfront die gleiche Verwendung finden, Wie die Mauerplatten, die auf den drei anderen Seiten die Sparren aufnehmen.
Kräftig abgestützt wird der Balken von zwei weiteren Hölzern, die über Gratsparren und zwei weitere Sparren führen und mit den drei Sparren mittels Gewindebolzen verschraubt wurden.

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Nordwalm der Alten Kate restaurieren

Weitere Mauerplatten an West- und Ostseite gesetzt, Gratsparren des Nordwalms in die Endlage gebracht. Mittwoch/ Donnerstag 2./3. 11.2011
Als vorbereitende Arbeit galt es für die Mauerplatten Platz zu schaffen. Dazu wurde ein Teil der zur Beschwerung der Plane dienenden Altreifen abgeschnitten, die Plane gelöst, und das Reet an den Traufseiten in bis zu 60cm Höhe herausgezogen. Schier unglaublich, welche Menge an Reet dabei zusammenkam! Der Dachbelag wurde dann in den Großcontainer befördert wo er dann festgetreten werden musste, damit möglichst viel davon in den Container passt.
Das Einsetzen der Mauerplatten war nach der Vorarbeit, dem Untersetzen von Stützpfeilern aus Fichtenholz und dem Freiarbeiten an den Traufenseiten auch bald getan. Höhendistanzstücke wurden angeschraubt und die Witterungsschutzplane mit Dachlatten an die Mauerplatte geheftet.
Die Gratsparren des Nordwalms lagen vorher auf einer Strebe, die die Ecke überbrückte. Genauso wollten wir es wieder machen, nur dass die Enden der Strebe auf den Mauerplatten zur Auflage kamen (statt bloß auf den Mauern aufzuliegen). Der Gratsparren wurde nun in die korrekte Lage gezogen. Gratsparren, Strebe und Eckblattung wurden miteinander mit einem dicken Bolzen verschraubt.
Damit sind die Arbeiten am Nordwalm erst einmal soweit abgeschlossen, als dass der Walm zur Reeteindeckung durch den Dachdecker vorbereitet ist.

Unser Bauholz kommt – Mauerplatte und weitere Sparren am Nordwalm eingelegt. Dienstag, 1.11.2011 Mit Bangen erwarteten wir die heutige Lieferung an zugeschnittenem Bauholz. Speziell für uns zugearbeite Querschnitte und Längen von elf Metern ist keine Massenware. Nachdem wir schon an den Vortagen auf diese Lieferung vergeblich gewartet hatten, freute es uns umso mehr, dass diesmal der Termin pünktlich eingehalten wurde. Mit Anhänger kurvte der LKW vor die Alte Kate. Eltern mit ihren Kindern, die zur Kita wollten, mussten einen weiten Bogen um das Gefährt machen, wo die Ladung per Kran abgeladen wurde. Kaum ruhte das Holz auf dem Boden, da wurde der erste der Balken schon für den Bau entnommen. Auf Länge gesägt, für die Ecküberblattungen die Dicke halbiert und eingebaut. Auch hierfür wurde nur ein kleines Loch in die Witterungsschutzplane geschnitten um das 10,4m lange Teil in die richtige Lage als Mauerplatte einzusetzen.

Erster von drei neuen Sparren im Walmdach eingezogen am Freitag, 27.10.2011. Heute sollte der am Vortag frisch zugesägte Eichensparren eingebaut werden. Dazu wurden erst das alte Sparrengerüst mit den Dachlatten aus gewachsenen Rundhölzern aus dem Bau entfernt. Natürlich mussten die Gratsparren dabei sitzen bleiben. Das obenliegende Querholz im Querschnitt 14×14 (cm) wurde als erstes eingefügt: den richtige Winkel per Schmiege abgenommen und am Boden der neue Balken zugesägt. Dann hinaufhieven des Holzes auf zirka acht Meter Höhe, abstützen und anschrauben. Daraufhin wurde das Mauerbrett in Stellung gebracht und abgestützt. Dann das Querholz für den Sparren mit einer Aussparung versehen, der Sparrenfuß mit einem Nocken zur Arretierung versehen. Dann mussten alle Mann mit anfassen um mit Flaschenzug und Seil den schweren Eichenbalken in seine Endlage zu bringen. Einpassen, Löcher bohren für die Schraubbolzen und festziehen.

Vorbereitende Arbeiten am Donnerstag, 26.10.2011. Puh, was für eine staubige Angelegenheit! (Die Anwesenden hatten weitaus kräftigere Umschreibungen für diese Tätigkeit). Das alte Reet, eingeklemmt zwischen den Dachlatten und dem Stützgerüst unter der Witterungsschutzplane, galt es aus den Haltedrähten und Weidenruten-Befestigungen herauszuzerren und nach unten zu befördern. Mit Staubmasken, die das Atmen erschwerten und Schutzbrillen sowie Schutzhelmen ausgestattet, zogen wir das Reet zwischen den Dachlatten unter unglaublich stark aufwirbelnden Staubwolken hervor. Zu zweit arbeiteten wir uns langsam in die Höhe. Unten sorgten drei Mitstreiter dafür, das Reet aus dem Haus in einen bereitgestellten Container zu bringen und festzutreten. Das Nordwalmdach, ein Dreieck von etwa zwei Metern bis auf neun Metern Höhe und zehn Metern Breite, mit Reet gedeckt in einer Dicke von 26 bis 35cm, diese Reetlage füllte den Container fast vollständig.
Nach der Arbeit völlig verschmutzt klopften noch etwas Staub am Ort des Geschehens ab ehe es heimwärt ging. Zuhause unter der Dusche bedurfte es schon dreier Waschgänge um wieder als normaler Mensch erkannt zu werden.

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Schlüssellochtechnologie – Anwendung bei der Alten Kate

Minimal-invasiver Eingriff durch den First. Mit kurzen Schnitten erfolgte die Auftrennung des Schutznetzes über der Haut. Dann Schnitte durch die einzelnen Schichten: eine Lage Schutzhaut, nächste Lage – der Teppichboden, die dritte Lage erwies sich als zu widerständig und erforderte schwereres Werkzeug. Hammer und Meißel waren probate Mittel für das verzinkte Blech. In einem quadratischen Geviert von ca. 5ocm Seitenlänge trat dann das Reet des Dachfirstes zum Vorschein. Tiefer ging es mit Schnitten durch Reet und, per Säge, durch die Dachlatten. Dann konnte das Innere vom Operateur in Augenschein genommen werden. Der Kranführer hatte inzwischen den ersten der acht Doppel-T-Träger am Haken. Bald schon schwebte der Träger über dem Schlüsselloch, wo er langsam von Händen ober- wie unterhalb der Öffnung im Dachfirst geführt, verschwand. Schwere Arbeit war das Schwenken des Trägers in die Neigung der Dachschräge. Auch einige Hindernisse wie Windrispen und Vorstehende Dachlatten, bei dem 340 Jahre alten Gebäude aus gewachsenen Rundhölzern bestehend, mussten entfernt, ausgespart oder auch nur wegedrückt werden, um Platz für den Träger zu schaffen. So benötigten wir für den ersten Träger fast eine Stunde Arbeitszeit. In das gleiche Schlüsselloch wurde auch der zweite zur Gegenseite hin versenkt. Die nächsten zwei Doppel-T-Träger wurden durch ein weiteres Loch im First eingeführt und durch das letzte der Schlüssellöcher gleich vier. Nach Einbau der Träger konnten die Schlüssellöcher auch gleich wieder geschlossen werden. Heute, (ein paar Tage später) liegen dicke Folienverbände wetterfest über den Öffnungen. Bis 13.00Uhr waren alle Kranarbeiten getan. Nach dem Mittag ging es weiter mit dem Verschrauben der Träger (mit den Stützen, die in den Punktfundamenten ruhen), dem Einbau der Kehlträger, der Verspannung mit den Gewindestangen, und mit dem Einziehen der Spanngurte zur Gewährleistung der Windsicherheit.
Mit diesen Arbeiten, dem neuen Stahlkorsett, dürfte die Alte Kate die Stürme der nächsten hundert Jahre sicher überstehen können.
Herzlichen Dank an alle Helfer, Spender und Unterstützer des Projektes!
Als weitere Arbeiten stehen jetzt an: die Wiedererstarkung des Sparrengerüstes der Walmgiebel ( an der Nord- und Südseite), und das neue Reetdach.

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Schlüssellochtechnologie – Bilder

Bild 1 Das Leitergerüst an der Ostseite der Alten Kate

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Bild 2 Die Träger kommen
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Bild 3 Das „Schlüsselloch“ im Firstgrat

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Bild 4 Der erste Träger schwebt heran…
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Bild 5 …und wird eingeführt

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Bild 6 Acht Meter lang und über 200 kg schwer, das Teil

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Bild 7 Fast „drin“
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Bild 8 Ansicht von der Kranarbeit
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Bild 9 „Verband“ für die Schlüssellöcher

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Bild 10 Die Ansicht von innen.

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Das Haus Windsor und die Alte Kate

Glosse
Ja, Sie haben richtig gelesen. Tatsächlich gibt es eine Verbindung zwischen unserem betagten Gebäude und dem Königshaus in England! Wie ich dem jüngst auf meinem schlauen PC auf die Spur gekommen bin, will ich Ihnen auch gerne verraten. Einfach in eine Suchmaschine z.B. Google, „Alte Kate“ eingeben. Es folgen einige, genau genommen 7.790.000 Ergebnisse(!) zu diesem Stichwort. Wenn man nun meiner Fährte folgt und unter „Bilder zu ALTE KATE“ weitersucht, kommen unter anderen die Bilder unserer Homepage zum Vorschein. -und siehe da, ein paar Bilder auch vom englischen Kronprinzenpaar William mit seiner Frau, die 29 Jahre alte Kate !
Womit wieder bewiesen war, welch „nützlicher Idiot“ so ein Computer ist. 😉

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