Nordwalm der Alten Kate restaurieren

Weitere Mauerplatten an West- und Ostseite gesetzt, Gratsparren des Nordwalms in die Endlage gebracht. Mittwoch/ Donnerstag 2./3. 11.2011
Als vorbereitende Arbeit galt es für die Mauerplatten Platz zu schaffen. Dazu wurde ein Teil der zur Beschwerung der Plane dienenden Altreifen abgeschnitten, die Plane gelöst, und das Reet an den Traufseiten in bis zu 60cm Höhe herausgezogen. Schier unglaublich, welche Menge an Reet dabei zusammenkam! Der Dachbelag wurde dann in den Großcontainer befördert wo er dann festgetreten werden musste, damit möglichst viel davon in den Container passt.
Das Einsetzen der Mauerplatten war nach der Vorarbeit, dem Untersetzen von Stützpfeilern aus Fichtenholz und dem Freiarbeiten an den Traufenseiten auch bald getan. Höhendistanzstücke wurden angeschraubt und die Witterungsschutzplane mit Dachlatten an die Mauerplatte geheftet.
Die Gratsparren des Nordwalms lagen vorher auf einer Strebe, die die Ecke überbrückte. Genauso wollten wir es wieder machen, nur dass die Enden der Strebe auf den Mauerplatten zur Auflage kamen (statt bloß auf den Mauern aufzuliegen). Der Gratsparren wurde nun in die korrekte Lage gezogen. Gratsparren, Strebe und Eckblattung wurden miteinander mit einem dicken Bolzen verschraubt.
Damit sind die Arbeiten am Nordwalm erst einmal soweit abgeschlossen, als dass der Walm zur Reeteindeckung durch den Dachdecker vorbereitet ist.

Unser Bauholz kommt – Mauerplatte und weitere Sparren am Nordwalm eingelegt. Dienstag, 1.11.2011 Mit Bangen erwarteten wir die heutige Lieferung an zugeschnittenem Bauholz. Speziell für uns zugearbeite Querschnitte und Längen von elf Metern ist keine Massenware. Nachdem wir schon an den Vortagen auf diese Lieferung vergeblich gewartet hatten, freute es uns umso mehr, dass diesmal der Termin pünktlich eingehalten wurde. Mit Anhänger kurvte der LKW vor die Alte Kate. Eltern mit ihren Kindern, die zur Kita wollten, mussten einen weiten Bogen um das Gefährt machen, wo die Ladung per Kran abgeladen wurde. Kaum ruhte das Holz auf dem Boden, da wurde der erste der Balken schon für den Bau entnommen. Auf Länge gesägt, für die Ecküberblattungen die Dicke halbiert und eingebaut. Auch hierfür wurde nur ein kleines Loch in die Witterungsschutzplane geschnitten um das 10,4m lange Teil in die richtige Lage als Mauerplatte einzusetzen.

Erster von drei neuen Sparren im Walmdach eingezogen am Freitag, 27.10.2011. Heute sollte der am Vortag frisch zugesägte Eichensparren eingebaut werden. Dazu wurden erst das alte Sparrengerüst mit den Dachlatten aus gewachsenen Rundhölzern aus dem Bau entfernt. Natürlich mussten die Gratsparren dabei sitzen bleiben. Das obenliegende Querholz im Querschnitt 14×14 (cm) wurde als erstes eingefügt: den richtige Winkel per Schmiege abgenommen und am Boden der neue Balken zugesägt. Dann hinaufhieven des Holzes auf zirka acht Meter Höhe, abstützen und anschrauben. Daraufhin wurde das Mauerbrett in Stellung gebracht und abgestützt. Dann das Querholz für den Sparren mit einer Aussparung versehen, der Sparrenfuß mit einem Nocken zur Arretierung versehen. Dann mussten alle Mann mit anfassen um mit Flaschenzug und Seil den schweren Eichenbalken in seine Endlage zu bringen. Einpassen, Löcher bohren für die Schraubbolzen und festziehen.

Vorbereitende Arbeiten am Donnerstag, 26.10.2011. Puh, was für eine staubige Angelegenheit! (Die Anwesenden hatten weitaus kräftigere Umschreibungen für diese Tätigkeit). Das alte Reet, eingeklemmt zwischen den Dachlatten und dem Stützgerüst unter der Witterungsschutzplane, galt es aus den Haltedrähten und Weidenruten-Befestigungen herauszuzerren und nach unten zu befördern. Mit Staubmasken, die das Atmen erschwerten und Schutzbrillen sowie Schutzhelmen ausgestattet, zogen wir das Reet zwischen den Dachlatten unter unglaublich stark aufwirbelnden Staubwolken hervor. Zu zweit arbeiteten wir uns langsam in die Höhe. Unten sorgten drei Mitstreiter dafür, das Reet aus dem Haus in einen bereitgestellten Container zu bringen und festzutreten. Das Nordwalmdach, ein Dreieck von etwa zwei Metern bis auf neun Metern Höhe und zehn Metern Breite, mit Reet gedeckt in einer Dicke von 26 bis 35cm, diese Reetlage füllte den Container fast vollständig.
Nach der Arbeit völlig verschmutzt klopften noch etwas Staub am Ort des Geschehens ab ehe es heimwärt ging. Zuhause unter der Dusche bedurfte es schon dreier Waschgänge um wieder als normaler Mensch erkannt zu werden.

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