Schlüssellochtechnologie – Anwendung bei der Alten Kate

Minimal-invasiver Eingriff durch den First. Mit kurzen Schnitten erfolgte die Auftrennung des Schutznetzes über der Haut. Dann Schnitte durch die einzelnen Schichten: eine Lage Schutzhaut, nächste Lage – der Teppichboden, die dritte Lage erwies sich als zu widerständig und erforderte schwereres Werkzeug. Hammer und Meißel waren probate Mittel für das verzinkte Blech. In einem quadratischen Geviert von ca. 5ocm Seitenlänge trat dann das Reet des Dachfirstes zum Vorschein. Tiefer ging es mit Schnitten durch Reet und, per Säge, durch die Dachlatten. Dann konnte das Innere vom Operateur in Augenschein genommen werden. Der Kranführer hatte inzwischen den ersten der acht Doppel-T-Träger am Haken. Bald schon schwebte der Träger über dem Schlüsselloch, wo er langsam von Händen ober- wie unterhalb der Öffnung im Dachfirst geführt, verschwand. Schwere Arbeit war das Schwenken des Trägers in die Neigung der Dachschräge. Auch einige Hindernisse wie Windrispen und Vorstehende Dachlatten, bei dem 340 Jahre alten Gebäude aus gewachsenen Rundhölzern bestehend, mussten entfernt, ausgespart oder auch nur wegedrückt werden, um Platz für den Träger zu schaffen. So benötigten wir für den ersten Träger fast eine Stunde Arbeitszeit. In das gleiche Schlüsselloch wurde auch der zweite zur Gegenseite hin versenkt. Die nächsten zwei Doppel-T-Träger wurden durch ein weiteres Loch im First eingeführt und durch das letzte der Schlüssellöcher gleich vier. Nach Einbau der Träger konnten die Schlüssellöcher auch gleich wieder geschlossen werden. Heute, (ein paar Tage später) liegen dicke Folienverbände wetterfest über den Öffnungen. Bis 13.00Uhr waren alle Kranarbeiten getan. Nach dem Mittag ging es weiter mit dem Verschrauben der Träger (mit den Stützen, die in den Punktfundamenten ruhen), dem Einbau der Kehlträger, der Verspannung mit den Gewindestangen, und mit dem Einziehen der Spanngurte zur Gewährleistung der Windsicherheit.
Mit diesen Arbeiten, dem neuen Stahlkorsett, dürfte die Alte Kate die Stürme der nächsten hundert Jahre sicher überstehen können.
Herzlichen Dank an alle Helfer, Spender und Unterstützer des Projektes!
Als weitere Arbeiten stehen jetzt an: die Wiedererstarkung des Sparrengerüstes der Walmgiebel ( an der Nord- und Südseite), und das neue Reetdach.

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